Ein frühkarolingisches Graffito in der Ringkrypta von St. Emmeram in Regensburg

Frühmittelalterliche Graffiti gehören zu den großen Raritäten unserer Schriftkultur. Im deutschen Sprachraum gilt dies in besonderer Weise für Graffiti in Minuskelschrift. Bernhard Bischoff publizierte 1966 drei Graffiti aus dem 10./11. Jahrhundert, die an den Wänden der Torhalle der Michaelskapelle von Frauenwörth im Chiemsee entdeckt wurden[1]. Die drei Jahre zuvor publizierten, in Buchstabennotation aufgezeichneten Melodien in der Klosterkirche von Corvey aus dem späten 9. oder frühen 10. Jahrhundert bezeichnete er damals als „die einzigen anderen frühmittelalterlichen Graffiti in Minuskel, die in Deutschland aufgedeckt wurden“[2]. Mittlerweile wurde 1976 in der ehemaligen Stiftskirche von St. Peter und Paul in Reichenau-Niederzell eine „entsorgte“ Altarplatte gefunden, die im frühen 12. Jahrhundert mit der Oberseite nach unten als Baumaterial für den neu errichteten Hochaltar verwendet worden war[3]. Auf ihr befindet sich eine Fülle von Namen als flache Kratzungen und tiefer gehende Ritzungen, beide mit „Schreibschriftcharakter“, darüber aber auch – „auf dem ‚Beschreibstoff‘ Stein singulär“ – mit Tinte geschrieben[4]. Die Ritzungen wurden mit der gebotenen Vorsicht „in das beginnende 10. Jahrhundert“ datiert. Die Schwierigkeiten liegen darin, dass „epigraphische Kriterien nicht anwendbar sind und schreibschriftliche Ritzungen als Vergleichsbeispiele nur in geringer Zahl überliefert sind“[5]. Die Beschriftungen in Tinte dürften aus dem 10. und 11. Jahrhundert stammen[6]. Andere vergleichbare Überlieferungen aus dem deutschen Sprachraum sind bisher nicht bekannt. Altarplatten mit Namenseintragungen aus dem 8. bis 11. Jahrhundert gibt es in Südfrankreich, Memorialeinträge vom 6./7. Jahrhundert bis ins 10. Jahrhundert finden sich im Chor des Domes von Poreč (Parenzo) in Istrien an den Wänden, eingeritzte langobardische Namen vom 7. bis 9. Jahrhundert wurden 1956 in S. Angelo auf dem Monte  Gargano entdeckt[7]. In der Schweiz haben sich geritzte Grabnotizen aus dem 6./7. Jahrhundert in der Abtei St-Maurice (Kanton Wallis) erhalten sowie Graffiti des 9./10. Jahrhunderts in Müstair (Graubünden)[8].

Überraschung versprach das Bild eines Graffito, das bei einem Besuch in Regensburg aufgenommen worden war: der Name Sundarheri, eingeritzt in einen breiten dunkelroten Streifen von Wandmalerei. Das Bild war zwar nicht ganz scharf, aber hinreichend für eine erste paläographische Grobdatierung der Schrift in die Zeit um 800[9]. Nach einer ersten Umschau in der Fachliteratur nützte ich die nächstbeste Gelegenheit, mir vom Graffito und seiner Umgebung an Ort und Stelle selbst ein Bild zu machen.

In der Ringkrypta von St. Emmeram, dem ältesten erhaltenen Teil der Klosterkirche, einem tonnengewölbten Ringgang um die Mittelapsis, wurden 1952 und 1962–1964 Reste von in Kalkseccotechnik ausgeführten Wandmalereien freigelegt. Neben Flechtornamenten und Rankendekor waren auch gerahmte, nur bruchstückhaft erhaltene Schriftbänder zum Vorschein gekommen. Die Ringkrypta gilt als Bestandteil der unter Abtbischof Sintbert (768–791) gebauten Klosterkirche, als deren Baujahr die Annales Ratisponenses 783 angeben. 791 wird die cripta sancti Emmerami urkundlich erwähnt, ein „zuverlässige(r) terminus ante quem für die Datierung der Ringkrypta“. Aus der Überlegung, dass der technische Befund einen nur unerheblichen Abstand zwischen der Bauzeit und der Malerei nahelegt, der mit „maximal einer Generation“ veranschlagt wurde, „ergibt sich eine Datierung um 800 oder im frühen 9. Jahrhundert“. Da im Bereich der Wandmalerei vergleichbare Beispiele nicht bekannt sind und die Buchmalerei der Zeit „keine überzeugenden Anhaltspunkte“ liefert, kam für eine Stütze der Datierung nur die epigraphische Analyse in Betracht[10].

Sebastian Scholz, dem diese Aufgabe anvertraut worden war, fasste als Ergebnis seiner Untersuchungen zusammen: „Aufgrund des fehlenden Vergleichsmaterials stößt die Methode der Datierung durch den paläographischen Vergleich hier an ihre Grenze. Es läßt sich kein positiver Beweis dafür erbringen, daß die Inschrift  der Ringkrypta im 8. Jahrhundert oder zu Beginn des 9. Jahrhunderts entstand. Trotzdem ergeben sich aus der paläographischen Analyse wertvolle Anhaltspunkte für die Datierung der Inschrift, weil die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts und das 11. Jahrhundert mit ziemlicher Sicherheit als Entstehungszeitraum ausgeschlossen werden können. Da die Inschrift zudem keine Merkmale der nach 830 gebräuchlichen karolingischen Kapitalis zeigt, weisen alle Beobachtungen zusammengenommen auf ihre Entstehung vor 830 hin“[11]. Auf die von Hans K. Ramisch 1962 erwähnten eingeritzten Pilgerinschriften, die „noch entziffert werden“ müssen[12], sowie auf das Graffito Sundarheri ist Scholz nicht eingegangen[13].

Die erwähnten Pilgerinschriften waren im Rahmen einer Führung in St. Emmeram leider nicht zu sehen, wohl aber das Graffito Sundarheri, dessen Lokalisierung mir bekannt war.

Dieses Graffito – Breite ca. 7,5 cm – vermag einen wichtigen Hinweis auf die Datierung der Ringkrypta zu geben. Es ist eingeritzt in den breiten dunkelroten Streifen der Wandmalerei an der Innenseite des nördlichen Teils der Ringkrypta, unmittelbar rechts neben der Nische im Scheitel der Apsis mit der Verschlussplatte der Emmeram-Confessio, oberhalb des viele Jahrhunderte später angebrachten schmiedeeisernen Gitters.

Dem Buchstabenbefund nach ist die Schrift als frühkarolingische Minuskel einzustufen mit einem Maiuskel-Anfangsbuchstaben. Der allgemeine Eindruck ließe zunächst zwar an eine vorkarolingische Schreibweise denken, doch würde man dann eher eine offene, cc-förmige Gestalt des a erwarten. Die geschlossene „unziale“ Form des a, dessen linker Teil durch in spitzem Winkel zusammenlaufende Bögen gebildet wird, entspricht indes – als eines der „Leitfossilien“ – eindeutig der karolingischen Minuskel. Der Buchstabe n ist in der Minuskelform geschrieben, d in der geraden Form. Die Oberlänge des d wirkt verstärkt. Der Schaft des r reicht sehr weit unter die Zeile, der Schulterstrich setzt bereits auf der Höhe der Basislinie am Schaft an, der Buchstabe wirkt dadurch stark gespalten. Der leicht nach links geneigte Schaft des h ist leicht geschwungen, der stark gerundete Bogen reicht krallenförmig unter die Zeile. Die Ligaturengruppe eri zeigt ein fast doppelstöckiges e, jedenfalls mit großer Öse, aus dessen Zunge der weit unter die Basislinie reichende Schaft des r gezogen wird, dessen Schulterstrich weiterleitet zu einem i mit geradem Abschluss des Schaftes. Es ist auffällig, dass die ri-Ligatur in dieser Form geschrieben wurde und i nicht in der Form einer nach unten, weit unter die Zeile verlängerten Fahne des r. Bei u fällt auf, dass der zweite Schaft nicht gerade abschließt, sondern mit einem ganz leichten Abstrich nach rechts ausläuft. Der Abstrich des n schließt ebenfalls nicht gerade ab, er wird elegant weit nach rechts umgebogen. Dass der Buchstabe d in seiner Proportion nicht die Qualität der anderen Buchstaben aufweist, dass der Bogen des anschließenden a zu knapp an d anschließt – möglicherweise liegt dies an den Schwierigkeiten, die das Kratzen im Malgrund mit sich brachte, noch dazu in einer solch unbequem hohen Position. Mit einer Feder auf Pergament schreibt es sich leichter.

Insgesamt hat man hier jedenfalls eine Schriftprobe von hoher Qualität vor sich. Der Schreiber konnte nicht bloß schreiben in der Art eines Gelegenheitsschreibers, die Schrift weist auf einen geübten, routinierten Schreiber von Format. Ein einzelnes Wort, hier ein Name, noch dazu in dieser ungewöhnlichen Schreibsituation, ist paläographisch ungleich schwieriger zu beurteilen als ein längerer Text. Unter den acht verschiedenen Minuskelbuchstaben finden sich nur zwei, deren Eigenheiten von der „Norm“ der karolingischen Minuskel etwas abweichen. Die starke Unterlänge bei r und die Kralle bei h wirken wie Spuren von angelsächsischer Prägung. Insgesamt wird man die Schrift – mit aller gebotenen Vorsicht – vor allem aufgrund des Gesamteindrucks als frühkarolingische Minuskel aus der Zeit um 800 ansprechen. Für eine Lokalisierung der Schrift sind die paläographischen Merkmale nicht ausreichend. Es handelt sich jedenfalls nicht um eine alemannische Minuskel mit den von Natalie Maag herausgestellten Merkmalen[14].

Als wichtiges, die Datierung stützendes Indiz kann das räumliche und zeitliche Vorkommen der Belege für den Personennamen Sundarheri gewertet werden. Der Name kommt ausgesprochen selten vor; man hat ihn geradezu als „ungebräuchlich“ bezeichnet[15]. Dem Freisinger Diakon Sundarheri, dem „Lieblingsnotar“ des Bischofs Arbeo von Freising, hat Wilhelm Störmer eine eigene Studie gewidmet[16]. Er war offensichtlich ein Angehöriger einer reichen und einflussreichen Adelssippe im Umkreis des bischöflichen Eigenklosters St. Zeno zu Isen, ein Vertrauter des Bischofs Arbeo, nach Störmers Einschätzung „offensichtlich auch Vertrauensperson Herzog Tassilos III.“[17]. Joachim Jahn zählt ihn zur berühmten Sippe des Toto „von Zollern“[18]. Als Schreiber im Dienst des Bischofs Arbeo war Sundarheri 765, 767 und – mit Unterbrechungen – namentlich von 772 bis 782 tätig[19]. Als Diakon bezeichnete er sich seit 776[20]. Nach Arbeos Tod († 783) lässt sich Sundarheri wiederholt als Zeuge von Traditionen nachweisen, als Schreiber nur noch ganz vereinzelt[21]. Es lässt sich indes nicht ausnehmen, aus welchen Gründen er nicht mehr öfter als Schreiber herangezogen wurde. Das letzte Lebenszeichen stammt aus dem Jahr 818, als er sich seiner bischöflichen Lehen in Isen und Albaching begab, vielleicht auch begeben musste[22], wohl ein Zeichen dafür, dass er mit dem Ende seines Lebens rechnete.

Ein enger Verwandter dürfte jener Sundarheri gewesen sein, der zur Erstausstattung des Klosters in Isen wohl 748 eine bedeutende Schenkung beitrug[23]. Mit diesem älteren Sundarheri könnte nach Störmer der in der Schäftlarner Gründungsurkunde 772 als Zeuge auftretende Sundarheri identisch sein[24]. Als Schenker eines Waldes an das Freisinger Eigenkloster Schäftlarn ist im letzten Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts ein Sundarheri belegt[25], der nicht eindeutig zuzuordnen ist, aber jedenfalls nicht als Diakon bezeichnet wurde. Wenn der Diakon Sundarheri 791 eine Urkunde über eine Schenkung schrieb, die ein Sundarheri der Freisinger Kirche nach seinem Lebensende vermachte, so ist kaum anzunehmen, dass der Schreiber mit dem Schenker identisch war. Es wird sich um einen gleichnamigen Verwandten gehandelt haben[26]. Im Übrigen machte Störmer darauf aufmerksam, es sei „immerhin … auffällig, dass Sundarheri für mehrere –heri-Namensträger die Urkunden schreibt“[27].

In den erhaltenen süddeutschen Nekrologen kommt der Name Sundarheri nicht vor. Zwei Belege aus Verbrüderungsbüchern sind bisher in Arbeiten, die auf Personen mit dem Namen Sundarheri eingehen, nicht berücksichtigt worden. Der im Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau unter den Fratres der Benediktinerabtei Leno (Badia Leonense) bei Brescia (de monasterio quod vocatur Leonis) eingetragene Sunderari[28], über den sonst nichts in Erfahrung zu bringen ist, kommt wohl nicht in Frage. Und im älteren Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg, das im Jahr 784 angelegt wurde, findet sich unter der Rubrik Ordo communis virorum defunctorum als sehr früher Nachtrag – man beachte auch den Maiuskel-Anfangsbuchstaben im Gegensatz zu den vorhergehenden ausnahmslos mit Minuskel-Anfangsbuchstaben eingetragenen Namen – ein Sundarheri, wie üblich ohne jegliche weitere Angaben[29]. Näheres ist über ihn nicht zu eruieren. Der Eintrag ist mit einiger Vorsicht ins frühe 9. Jahrhundert zu datieren. Um den Freisinger Diakon Sundarheri kann es sich bei diesem Verstorbenen aber nicht handeln. Denn zwei Seiten davor gibt es eine eigene Rubrik Ordo sacerdotum vel diaconorum defunctorum. Hätte der Freisinger Diakon im St. Peterer Verbrüderungsbuch Aufnahme gefunden, wäre er unter den Diakonen verzeichnet worden.

Aus dem extrem kleinen Kreis von Personen, die den offenkundig seltenen Namen Sundarheri tragen und wohl einer einzigen Adelssippe angehören, ist nur von dem Freisinger Diakon Sundarheri bekannt, dass er, ein Kleriker, schreiben konnte. Laien aus seinem familiären Umfeld brauchten nicht schreiben zu können. Leider sind die Freisinger Traditionen von der Hand des Diakons nur kopial als spätere Eintragungen im Freisinger Traditionsbuch, das der Freisinger Notar Cozroh 824 anlegte[30], überliefert, sodass wir uns von seiner Art zu schreiben kein direktes Bild machen können.

Ein weiteres Argument kann die Wahrscheinlichkeit stützen, dass es der Freisinger Diakon Sundarheri war, der in St. Emmeram seinen Namen als Graffito hinterließ. Die enge Beziehung seines bischöflichen Herrn zum Hl. Emmeram ist bekannt. Es war Bischof Arbeo, der die Vita S. Emmerami verfasste[31], und man darf wohl annehmen, dass er namentlich zum Kloster St. Emmeram Beziehungen unterhielt. Den Bau der Ringkrypta dürfte Arbeo nicht mehr erlebt haben, aber es wäre gut vorstellbar, dass sein Diakon Sundarheri dem Emmeramsgrab zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht auch öfter, seine Reverenz erwies und bei einer dieser Gelegenheiten das Graffito anbrachte. Wenn Sundarheri seit 765 als Schreiber des Bischofs tätig war, wird er zumindest vor 750 geboren worden sein. 818, im Jahr seines letzten Lebenszeichens, wäre er demnach um die 70 Jahre alt gewesen. Die sichere Schreibweise des Graffito würde man eher einem Jüngeren zutrauen. Der paläographische Datierungsansatz „um 800“ stünde durchaus in Einklang mit der Vorstellung, dass Sundarheri damals um die 50 Jahre alt war.

Es wurde primär wohl auch damals nicht sehr geschätzt, dass jemand seinen Namen in die ziemlich neue Wandmalerei kratzte und sich damit „verewigte“. Menschlich verständlich ist auf der anderen Seite das Bestreben, an einer besonderen Stätte der Verehrung durch Hinterlassen des Namens auf Dauer „präsent“ zu sein. Im konkreten Fall war es für Sundarheri, den wir mit hoher Wahrscheinlichkeit für den Freisinger Diakon Sundarheri halten, wohl ein persönliches Anliegen, mit seinem Namen in größtmöglicher Nähe des Hl. Emmeram ein Zeichen der dauerhaften Präsenz zu setzen.


[1] Bernhard Bischoff, Bemerkungen zu den Chiemseer Inschriften, in: Vladimir Milojčić, Bericht über die Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in der Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee 1961–1964 (Bayerische Akademie der Wissenschaften, phil. – hist. Kl., Abhandlungen N. F. 65 A, München 1966) 275–281, hier 275f. mit Taf. LXXXIII a–c.

[2] Bischoff, Bemerkungen (wie Anm. 1) 276. Zu den Graffiti von Corvey s. Felix Kreusch, Beobachtungen an der Westanlage der Klosterkirche zu Corvey (Bonner Jahrbücher, Beihefte  9, Köln/Graz 1963) 49ff. und Abb. 26–30.

[3] Dieter Geuenich, Renate Neumüllers-Klauser und Karl Schmid (Hgg.), Die Altarplatte von Reichenau-Niederzell (MGH Libri memoriales et necrologia, N. S. I, Supplementum, Hannover 1983).

[4] Die Zitate in Die Altarplatte (wie Anm. 3) 12 und 15.

[5] Die Altarplatte (wie Anm. 3) 14 mit Anm. 16.

[6] Die Altarplatte (wie Anm. 3) 17.

[7] Die Altarplatte (wie Anm. 3) 17 –19 („3. Vergleichbare Überlieferungen“).

[8] S. bei Detlev Kraack und Peter Lingens, Bibliographie zu historischen Graffiti zwischen Antike und Moderne (Medium Aevum Quotidianum, Sonderbd. 11, Krems 2001) 209 Nr. 1642 und 1645 die detaillierten Hinweise auf die Bände 1 (1977) und 5 (1997) des Corpus Inscriptionum Medii Aevi Helvetiae. Die frühchristlichen und mittelalterlichen Inschriften der Schweiz.

[9] Der Hinweis und das Bild sind der Aufmerksamkeit von Eva Regina Stain (Wien) zu danken, die mein Faible für Graffiti kennt und teilt (Winfried Stelzer, Datierte steirische Graffiti des 14. und 15. Jahrhunderts, in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 107 [2016] 37–61, hier 42 Anm. 22 und 60 Nr. 25). Für die Mitteilung möchte ich ihr herzlichst danken.

[10] Matthias Exner, Gemalte monumentale Inschriften. Kunsthistorische Einordnung ausgewählter frühmittelalterlicher Denkmäler aus Bayern, in: Walter Koch und Christine Steininger (Hgg.), Inschrift und Material, Inschrift und Buchschrift. Fachtagung für mittelalterliche und neuzeitliche Epigraphik Ingolstadt 1997 (Bayerische Akademie der Wissenschaften, philos.–histor. Klasse, Abhandlungen N. F., Heft 117 (München 1999) 15–30, hier 23–25 über die Ringkrypta, die wörtlichen Zitate  24 und 25. Vgl. auch Matthias Exner, Denkmäler frühmittelalterlicher Wandmalerei in Bayern. Bestand, Ergebnisse, Aufgaben, in: Ders. (Hg.), Wandmalerei des frühen Mittelalters. Bestand, Maltechnik, Konservierung (ICOMOS [International Council On Monuments and Sites], Hefte des Deutschen Nationalkomitees 23, München 1998) 99–118, hier 104–107 über die Ringkrypta mit Abb. 141–147 und 164, sowie Jürgen Pursche, Zur Konservierung der frühmittelalterlichen Wandmalereien in der Ringkrypta von St. Emmeram in Regensburg, in: Exner (Hg.), Wandmalerei 119–128 mit Abb. 165–170. – In diesen Arbeiten – s. auch Anm. 12 – finden sich ausreichende Hinweise auf frühere Publikationen.

[11] Sebastian Scholz, Gemalte monumentale Inschriften. Paläographische Einordnung ausgewählter frühmittelalterlicher Denkmäler aus Bayern, in: Walter Koch und Christine Steininger (Hgg.), Inschrift und Material (wie Anm. 10) 31–44, hier 36–38 über die Ringkrypta, das wörtliche Zitat 38, dazu Tafel 5 Abb. 8 a und b (S. 36 irrig als „Abb. 6 a, b“ zitiert).

[12] Walter Haas, Max Piendl, Hans K. Ramisch, Beiträge zur Baugeschichte von St. Emmeram in Regensburg. Ramwoldkrypta, Ringkrypta, Kapitelsaal, in: Thurn und Taxis-Studien 2 (Kallmünz 1962) 127–156, hier 146–153 Hans K. Ramisch, Die Wandmalereien in der Ringkrypta und im Verbindungsgang zur Ramwoldkrypta, 148 der Hinweis auf die Pilgerinschriften. Der Hinweis wurde wiederholt bei Hans Ramisch, Die Flechtbandmalereien in der Ringkrypta von St. Emmeram in Regensburg, in: Ratisbona Sacra. Das Bistum Regensburg im Mittelalter. Ausstellung anläßlich des 1250jährigen Jubiläums …, Diözesanmuseum Obermünster Regensburg … 1989 (München/Zürich 1989) 200–201 Kat.-Nr. 106, hier 201.

[13] Wie mir Sebastian Scholz (Universität Zürich) am 23. Juni 2020 mitteilte, hatte er damals den „Auftrag des Bayerischen Landesdenkmalamtes, Schriftbänder in der Ringkrypta zu analysieren, bevor diese aus konservativen Gründen wieder überdeckt wurden.“ Graffiti waren davon nicht betroffen.

[14] Natalie Maag, Alemannische Minuskel (744–846 n. Chr.). Frühe Schriftkultur im Bodenseeraum und Voralpenland (Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 18, Stuttgart 2014). – Die paläographische Beurteilung und Einschätzung der Schrift des Graffito fand die Zustimmung von Bernhard Zeller (Wien), mit dem ich die Probleme diskutieren konnte. Für seine Hilfsbereitschaft möchte ich ihm herzlich danken. – Die Durchsicht der wichtigsten einschlägigen paläographischen Publikationen von Bernhard Bischoff (Die Südostdeutschen Schreibschulen I und II, Kalligraphie in Bayern, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts) sowie der CLA war nicht ergiebig.

[15] Maria Neumann, Die bairische Volksordnung zur Karolingerzeit auf  Grund genealogischer Untersuchungen (ungedr. phil. Diss. der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1947) 205.

[16] Wilhelm Störmer, Sundarheri scriptor, der Lieblingsnotar Bischof Arbeos in den Traditionen Freising, in: Theo Kölzer u. a. (Hgg.), De litteris, manuscriptis, inscriptionibus … Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Koch (Wien/Köln/Weimar 2007) 17–25. – S. auch Neumann, Die bairische Volksordnung (wie Anm. 15) 205–211.

[17] Störmer, Sundarheri 24.

[18] Joachim Jahn, Bayerische „Pfalzgrafen“ im 8. Jahrhundert? Studien zu den Anfängen Herzog Tassilos (III.) und zur Praxis der fränkischen Regentschaft im agilolfingischen Bayern, in: Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern (Regio 1, Forschungen zur schwäbischen Regionalgeschichte, Sigmaringen 1988) 80–114, hier 110ff. sowie ders., Virgil, Arbeo und Cozroh. Verfassungsgeschichtliche Beobachtungen an bairischen Quellen des 8. und 9. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 130 (1990) 201– 292, hier 248.

[19] Störmer, Sundarheri 17f.

[20] Neumann, Die bairische Volksordnung (wie Anm. 15) 205.

[21] Störmer, Sundarheri 23 mit Anm. 31.

[22] Störmer, Sundarheri 23.

[23] Störmer, Sundarheri 23f.

[24] Alois Weissthanner, Die Traditionen des Klosters Schäftlarn 760–1305 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte N.F. 10/1, München 1953) 6 Nr. 1b, dazu Störmer, Sundarheri (wie Anm. 16) 23 Anm. 35.

[25] Weissthanner, Die Traditionen (wie Anm. 24) 17ff. Nr. 12, dazu Störmer, Sundarheri 23 Anm. 35.

[26] So Störmer, Sundarheri 23 bei Anm. 32 gegen seine eigene frühere Ansicht Wilhelm Störmer, Adelsgruppen im früh- und hochmittelalterlichen Bayern (Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte 4, München 1972) 129 und gegen Gottfried Mayr, Studien zum Adel im frümittelalterlichen Bayern (Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte 5, München 1974) 32.

[27] Störmer, Sundarheri 24 Anm. 37.

[28] Paulus Piper (ed.), Confraternitates Augienses, in: MGH Libri confraternitatum Sancti Galli, Augiensis, Fabariensis ed. Paulus Piper (Berlin 1884) 145–352, hier 175 Sp. 68 Nr. 25; Facsimile: Johanne Authenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid (Hgg.), Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau (Einleitung, Register, Faksimile) (MGH Libri memoriales et necrologia, N. S. I, Hannover  1979) p. 18 Sp. A Abschnitt 3 (Farbdigitalisat der Seite).

[29] Ausgabe: Sigismundus Herzberg-Fränkel (ed.), Monumenta necrologica monasterii S. Petri Salisburgensis, in: MGH Necrologia Germaniae 2: Dioecesis Salisburgensis (Berlin 1904) 3–64, hier 31 Sp. 77 Z. 41; Facsimile: Karl Forstner, Das Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg (Codices Selecti phototypice impressi 51, Graz 1974) p. 22, Spalte 5, vorletzte Zeile (Digitalisat der Seite).

[30] München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, HL Freising 3a (Cozroh-Codex).

[31] Bernhard Bischoff (Hg.), Arbeo: Vita et passio sancti Haimhrammi martyris. Leben und Leiden des hl. Emmeram (München 1953) (kostenpflichtige Version).

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